Der Schwimmverein Baar startete zum ersten Mal an der Junioren-EM – woher der plötzliche Erfolg?

Leo Verschooten und Selina Müller, 17 und 16 Jahre alt, können mit den besten Schwimmerinnen und Schwimmern Europas mithalten. Sie verhelfen dem Schwimmverein Baar zu nationaler Bedeutung.

Im schweizweiten Vergleich war der Schwimmverein Baar bisher eher unscheinbar. Er hat zwar immer wieder ein paar Talente hervorgebracht – die sind aber bald schon in professionellere Vereine gewechselt, etwa zu den Limmatsharks nach Zürich oder in den Schwimmclub Uster.

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Regen, Hitze, Pilzbefall – und jetzt auch noch das: Die Kirschessigfliege ruiniert in Oberägeri die Chriesi-Ernte

Der Oberägerer Chriesi-Ernte ist schitter ausgefallen, nun macht ein Schädling noch den Rest kaputt. Bald gibt es womöglich gar keine Ägerer Chriesi mehr.

Es ist ein nieselregnerischer Tag in Oberägeri, und gleich kippt auch die Stimmung. Armin Ott steht in Obertann zwischen zwei Kirschbäumen, der eine trägt burgunderrote Früchte, der andere fast schwarze, die einen isst man, aus den anderen gibt’s Schnaps. Eigentlich.

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Halfter, Strick und Geissenschuh

Die Walliser Fahnenschwingerin Isaline Wyssenbach ist mit ihren beiden «Böckli» vom Furkapass zwei Wochen zu Fuss ans Jodlerfest nach Zug gelaufen. Wir haben sie auf ihrer letzten Etappe in Unterägeri besucht.

«Jaa Gitzi, isch güet, Mami isch da!» Die beiden Geissböcke recken die Hälse, als Isaline Wyssenbach kurz aus ihrem Blickfeld verschwindet. Verdattert stecken sie ihre Mäuler zwischen den Gitterstäben hindurch, bis sie mit den Hörnern anschlagen. Ihre Chefin setzt sich wenige Schritte vom Stall entfernt auf einen Bauernstuhl und sagt, dass sie sich eigentlich gar nicht als Chefin ihrer kleinen Herde sieht.

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Er war einmal das «Tor zur Welt», heute interessiert sich niemand mehr für Oswald Itens Lebenswerk

Es sind Geschichten über das Leben am Rande der Zivilisation, über Gewalt und Verdrängung. Der frühere Journalist Oswald Iten hat 40 Jahre lang über indigene Völker auf der ganzen Welt berichtet. Doch mit dem Internet verlor seine Arbeit an Bedeutung.

Oswald Iten hat noch alle seine Notizbücher. Sie stehen bei ihm zu Hause in einem Bücherregal, gelocht und eingeheftet. «El Salvador» steht auf den Ordnern, oder «Brasilien», «Guatemala», «Sudan». Die fein karierten Seiten sind voll mit einer schmucklosen Handschrift, dazwischen klemmen Briefe und Umschläge, Karten und Zettel.

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Die Klimaseniorinnen suchen in Strasbourg nach einer Antwort: Ist Klimaschutz ein Menschenrecht?

«Klimaseniorinnen versus Switzerland» heisst der Fall, den der europäische Gerichtshof für Menschenrechte am Mittwoch behandelte. Nach einem jahrelangen Kampf vor Schweizer Gerichten wurden die Klimaseniorinnen nun angehört. Und ernstgenommen.

Ein paar Seniorinnen verklagen die Schweiz und die ganze Welt schaut zu. Am Mittwochmorgen versammelten sich Hunderte Männer und Frauen vor der Sicherheitspforte zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) – ein Ansturm, wie man ihn hier nur in Ausnahmefällen sieht.

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«Heute ist mir das alles wahnsinnig peinlich»: Ehemaliger Ganser-Fan protestiert nun gegen ihn – mit Tee

Er will die Fans von Daniele Gansers Vorträgen nicht mit Argumenten bombardieren, sondern ihnen seine Geschichte erzählen. Was treibt den ehemaligen Ganser-Jünger Dominik Schlegel an?

Früher war er selber einer von ihnen. Dominik Schlegel war 16 Jahre alt, als er täglich mehrere Stunden auf Youtube verbrachte und in jene Ecken des Internets geriet, wo alles grundsätzlich in Zweifel gezogen wird. Wo Misstrauen herrscht gegenüber den Medien, der Wissenschaft und der Politik. Wo es einen «Mainstream» gibt, gegen den man sich stellt, und eine «Elite», der man sich widersetzt. Wo nichts wahr ist – und alles möglich.

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«Meine Freunde sagen: Komm auf keinen Fall zurück»

Über 78’000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind seit der russischen Invasion in die Schweiz geflüchtet. Einige sind zurückgekehrt, andere sind geblieben. Wir haben mit drei von ihnen geredet.

«Ich habe die Kinder aufgeweckt und ihnen gesagt, dass sie heute nicht in die Schule gehen. Der Krieg hat begonnen, habe ich gesagt, wir müssen in den Keller.»

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Eine Managerin, die Kinder hütet und eine Linguistin, die Glace verkauft

Sie sind hochqualifiziert, aber finden keine passenden Jobs. Ukrainerinnen und Ukrainer in Zug haben es schwer, aus der Sozialhilfe rauszukommen. Warum das so ist.

Hanna Sokhatska und Yulia Levina kannten sich nicht, bevor ein Fotograf unserer Zeitung sie gemeinsam fotografierte.

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Von Atombomben und Jungfräulichkeits-Zertifikaten

Der Leiter der Durchgangsstation Steinhausen teilte auf Facebook monatelang prorussische, homophobe und sexistische Inhalte. Nun prüft der Kanton Zug strafrechtliche Schritte gegen seinen Mitarbeiter.

«Sehr gemein» sei er gewesen, habe gemobbt und schikaniert. Im März des letzten Jahres erhoben ehemalige Angestellte schwere Vorwürfe gegen den Leiter der Durchgangsstation Steinhausen, wie wir berichteten. Passiert ist seither wenig, er durfte seine Führungsposition behalten. Jetzt aber knallt’s: Der Kanton Zug stellte den Durchgangsstationsleiter am Dienstagmorgen per sofort und bis auf weiteres frei. Und zwar nicht wegen der Kritik an seinem Führungsstil, sondern wegen seiner Einträge auf Facebook.

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«Für uns grenzt das an Enteignung»: Das Bösch soll attraktiver werden, doch die Eigentümer sind misstrauisch

Der Hünenberger Gemeinderat verkauft die Entwicklungspläne im Bösch seit Jahren als Erfolgsgeschichte. Das sehen aber nicht alle so – man muss nur die fragen, die selten zu Wort kommen.

Kilian Küttel, Linda Leuenberger

Hünenberg Bösch an einem Dienstag im März. Die Strasse ist leer, kein Mensch zu sehen; unter dem stahlblauen Himmel herrscht eine drückende Ruhe. Und das, obwohl im 30 Hektaren grossen Bösch rund 600 Firmen mit gut 3300 Arbeitsplätzen angesiedelt sind.

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