Abreissen, obwohl man sanieren könnte? Die Scheibensiedlung in Inwil soll Hochhäusern weichen, doch es ginge auch anders

Die Scheibensiedlung in Inwil bei Baar soll abgerissen werden. Es gehe nicht anders, sagten die Eigentümerinnen bisher. Doch es ist komplizierter. Wir legen alle Fakten auf den Tisch. Teil 1 unserer dreiteiligen Serie.

Zugegeben: besonders hübsch ist sie nicht, die Scheibensiedlung in Inwil. Und vielleicht wäre der eine oder die andere mit hiesigen Politikerinnen einig, wenn sie unter vorgehaltener Hand von einem «Schandfleck» reden.

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Bouba kam übers Mittelmeer nach Europa. Jetzt erzählen zwei Luzerner Rapper seine Geschichte

Es war eine zufällige Begegnung in der Ufschötti vor zwei Jahren, und trotz Sprachbarriere wurde eine Freundschaft daraus. Jetzt widmen Mimiks und LCone ihrem guineischen Freund Bouba einen Song.

Es ist ein Tag im Frühling 2021, und Boubacar Doumbouya streift seit Wochen durch die Stadt Luzern. Die Notschlafstelle teilt er sich mit obdachlosen und drogensüchtigen Menschen. Jeden Morgen muss er um 9 Uhr raus, jeden Abend um 20 Uhr stellt er sich wieder in die Schlange.

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«Ich gebe eine gute Story her. Die Wahrheit ist aber viel bescheidener»

Er ist berüchtigt für seine Bitcoin-Millionen, seine Panzer und sein umstrittenes Mega-Feuerwerk am 1. August. Trotzdem wirkt Niklas Nikolajsen irgendwie bodenständig. Ein Besuch im fast fertig renovierten St. Karlshof, seinem neuen Anwesen am Zugersee.

Bevor er eintritt, schlüpft er aus seinen Schuhen. Dann führt Niklas Nikolajsen in knallroten Socken durch seinen Karlshof am südlichen Ende der Stadt Zug, und es ist wie eine Reise in die Vergangenheit.

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Der Schwimmverein Baar startete zum ersten Mal an der Junioren-EM – woher der plötzliche Erfolg?

Leo Verschooten und Selina Müller, 17 und 16 Jahre alt, können mit den besten Schwimmerinnen und Schwimmern Europas mithalten. Sie verhelfen dem Schwimmverein Baar zu nationaler Bedeutung.

Im schweizweiten Vergleich war der Schwimmverein Baar bisher eher unscheinbar. Er hat zwar immer wieder ein paar Talente hervorgebracht – die sind aber bald schon in professionellere Vereine gewechselt, etwa zu den Limmatsharks nach Zürich oder in den Schwimmclub Uster.

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Regen, Hitze, Pilzbefall – und jetzt auch noch das: Die Kirschessigfliege ruiniert in Oberägeri die Chriesi-Ernte

Der Oberägerer Chriesi-Ernte ist schitter ausgefallen, nun macht ein Schädling noch den Rest kaputt. Bald gibt es womöglich gar keine Ägerer Chriesi mehr.

Es ist ein nieselregnerischer Tag in Oberägeri, und gleich kippt auch die Stimmung. Armin Ott steht in Obertann zwischen zwei Kirschbäumen, der eine trägt burgunderrote Früchte, der andere fast schwarze, die einen isst man, aus den anderen gibt’s Schnaps. Eigentlich.

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Halfter, Strick und Geissenschuh

Die Walliser Fahnenschwingerin Isaline Wyssenbach ist mit ihren beiden «Böckli» vom Furkapass zwei Wochen zu Fuss ans Jodlerfest nach Zug gelaufen. Wir haben sie auf ihrer letzten Etappe in Unterägeri besucht.

«Jaa Gitzi, isch güet, Mami isch da!» Die beiden Geissböcke recken die Hälse, als Isaline Wyssenbach kurz aus ihrem Blickfeld verschwindet. Verdattert stecken sie ihre Mäuler zwischen den Gitterstäben hindurch, bis sie mit den Hörnern anschlagen. Ihre Chefin setzt sich wenige Schritte vom Stall entfernt auf einen Bauernstuhl und sagt, dass sie sich eigentlich gar nicht als Chefin ihrer kleinen Herde sieht.

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Er war einmal das «Tor zur Welt», heute interessiert sich niemand mehr für Oswald Itens Lebenswerk

Es sind Geschichten über das Leben am Rande der Zivilisation, über Gewalt und Verdrängung. Der frühere Journalist Oswald Iten hat 40 Jahre lang über indigene Völker auf der ganzen Welt berichtet. Doch mit dem Internet verlor seine Arbeit an Bedeutung.

Oswald Iten hat noch alle seine Notizbücher. Sie stehen bei ihm zu Hause in einem Bücherregal, gelocht und eingeheftet. «El Salvador» steht auf den Ordnern, oder «Brasilien», «Guatemala», «Sudan». Die fein karierten Seiten sind voll mit einer schmucklosen Handschrift, dazwischen klemmen Briefe und Umschläge, Karten und Zettel.

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Die Klimaseniorinnen suchen in Strasbourg nach einer Antwort: Ist Klimaschutz ein Menschenrecht?

«Klimaseniorinnen versus Switzerland» heisst der Fall, den der europäische Gerichtshof für Menschenrechte am Mittwoch behandelte. Nach einem jahrelangen Kampf vor Schweizer Gerichten wurden die Klimaseniorinnen nun angehört. Und ernstgenommen.

Ein paar Seniorinnen verklagen die Schweiz und die ganze Welt schaut zu. Am Mittwochmorgen versammelten sich Hunderte Männer und Frauen vor der Sicherheitspforte zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) – ein Ansturm, wie man ihn hier nur in Ausnahmefällen sieht.

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«Heute ist mir das alles wahnsinnig peinlich»: Ehemaliger Ganser-Fan protestiert nun gegen ihn – mit Tee

Er will die Fans von Daniele Gansers Vorträgen nicht mit Argumenten bombardieren, sondern ihnen seine Geschichte erzählen. Was treibt den ehemaligen Ganser-Jünger Dominik Schlegel an?

Früher war er selber einer von ihnen. Dominik Schlegel war 16 Jahre alt, als er täglich mehrere Stunden auf Youtube verbrachte und in jene Ecken des Internets geriet, wo alles grundsätzlich in Zweifel gezogen wird. Wo Misstrauen herrscht gegenüber den Medien, der Wissenschaft und der Politik. Wo es einen «Mainstream» gibt, gegen den man sich stellt, und eine «Elite», der man sich widersetzt. Wo nichts wahr ist – und alles möglich.

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«Meine Freunde sagen: Komm auf keinen Fall zurück»

Über 78’000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind seit der russischen Invasion in die Schweiz geflüchtet. Einige sind zurückgekehrt, andere sind geblieben. Wir haben mit drei von ihnen geredet.

«Ich habe die Kinder aufgeweckt und ihnen gesagt, dass sie heute nicht in die Schule gehen. Der Krieg hat begonnen, habe ich gesagt, wir müssen in den Keller.»

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