Der Umgangston verschärft sich: Ukrainische Flüchtlinge hoffen auf die Friedenskonferenz – kritisieren aber auch Selenski

Sie haben Angst vor dem Krieg, und immer mehr vor dem eigenen Staat. Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in Luzern senden «Friedensbotschaften» Richtung Bürgenstock.

Eigentlich ist das hier eine ganz normale Sprachschule. Smarttalk, so heisst sie, liegt in der Luzerner Altstadt. Normalerweise nehmen vorwiegend Schweizerinnen und Schweizer hier Unterricht, sie lernen Spanisch und Italienisch für die nächsten Ferien, es gibt Wein-Abende und Bruschetta-Kurse. Mit dem 24. Februar 2022 hat sich das verändert. Zu den anderthalbtausend Leuten, die bei Smarttalk Kurse belegen, kamen seither 700 Ukrainerinnen und Ukrainer hinzu.

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Die Kriegsreporterin, die keine sein wollte

Fünf Jahre lang hat Luzia Tschirky für SRF aus Russland, der Ukraine und Belarus berichtet. Nun hat sie ein Buch geschrieben – und macht sich selbstständig. Porträt einer Ausnahmejournalistin.

«Ich habe gespürt, die Erinnerungen würden mich einholen. Irgendwann, in einem falschen Moment.» Luzia Tschirky blickt in ihr eigenes Gesicht auf dem Einband ihres Buches. Es liegt vor ihr auf dem Tisch, zwischen den Seiten lugen Post-its hervor. «Wann hätte ich dieses Buch geschrieben, wenn nicht jetzt? Ganz ehrlich: vermutlich gar nie.»

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Klimaschutz ist ein Menschenrecht: Das oberste Gericht hat gesprochen, jetzt muss die Schweiz über die Bücher

Acht Jahre lang haben die Klimaseniorinnen für dieses Urteil gekämpft. Eine von ihnen ist die Asthmatikerin Bruna Molinari, die als Einzelklägerin nach Strassburg gereist ist.

Bruna Molinari hat noch tränennasse Augen, als sie im Parterre des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zum Stehen kommt. Getragen von Freudenrufen und Applaus ist sie soeben gemeinsam mit dem Vorstand der Klimaseniorinnen die Treppe vom Gerichtssaal hinuntergestiegen. Schon ging sie schier unter im Gedränge all der Medienleute, die ihr und ihren Mitstreiterinnen Kameras und Mikrofone entgegenstreckten. An diesem Vormittag in Strassburg wollen alle ein Stück von den Klimaseniorinnen. Alle wollen ihn aufzeichnen, diesen historischen Moment: Jetzt, per sofort, ist Klimaschutz ein Menschenrecht.

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«Zum Glück überwiegen die guten Tage»

Die Chamerin Marianne Gysi hat bei einem Skiunfall vor zehn Jahren ihren rechten Arm und ihr rechtes Bein verloren. Wie kriegt man die Kontrolle übers Schicksal zurück?

Marianne Gysi hat keine Erinnerungen an den Tag, der ihr Leben für immer veränderte. Den Felsbrocken, der sie und einen anderen Skifahrer erfasste, kennt sie nur aus Erzählungen. Auch alles, was danach kam: Rega, Spital, Amputation, Koma. Alles eine grosse, schwarze Lücke.

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«Alles, was du brauchst, ist das richtige Mindset»

Jan Munderloh verkauft jungen Männern auf Instagram Hoffnung und macht auf ihre Kosten ein Vermögen. Er ist überzeugt, damit etwas Gutes zu tun.

Jan Munderloh sitzt im slim-fit Businesshemd in seiner offenen Küche in Küssnacht am Rigi. Von seinem Esstisch blickt er auf einen Zipfel Vierwaldstättersee. An den Füssen trägt er Sneakersöckchen, am Handgelenk eine Rolex. Die Haare sind an den Seiten kurz geschoren. Keinen Millimeter zu lang.

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Wie sollen wir den Nahostkonflikt an Schulen behandeln, Professor Gautschi? «Haltet euch an die Schulbücher»

Wie vermittelt man ein komplexes Thema wie den Gaza-Krieg Kindern und Jugendlichen? Der mehrfach ausgezeichnete Professor für Geschichtsvermittlung Peter Gautschi sagt: nicht in die Emotionsfalle tappen.

Peter Gautschi, was müssen Lehrpersonen tun, damit sich Schülerinnen und Schüler eigene Meinungen bilden können?

Der erste Schritt, und das ist schon sehr herausfordernd: Sie müssen das Interesse wecken. Es muss mir als Geschichtslehrer gelingen, dass die Schülerinnen und Schüler – egal ob in der Primar oder der Sek – ihren Blick öffnen und Fragen formulieren.

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Zur Zürcher Luxuswohnung gab’s bei ihm einen Gratis-Porsche: Jetzt breitet sich Immobilien-Mogul auch in Zug aus

Ab kommendem Jahr werden in Walchwil mehrere Luxusgebäude mit Seeblick errichtet. Hinter dem Projekt steckt eine umtriebige Zürcher Immobilienfirma. Und das soll nur der Anfang sein.

Im Gebiet Ochsenrüti von Walchwil ist ein Luxus-Komplex in Planung: Eine Achteinhalb-Zimmer-Villa, sechs Maisonette-Wohnungen und drei Einfamilienhäuser, verteilt auf fünf Gebäude. Die Wohnflächen rangieren zwischen 255 und 385 Quadratmetern. Sie tragen die Namen der «Four Elements» Feuer, Erde, Luft und Wasser.

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Abreissen, obwohl man sanieren könnte? Die Scheibensiedlung in Inwil soll Hochhäusern weichen, doch es ginge auch anders

Die Scheibensiedlung in Inwil bei Baar soll abgerissen werden. Es gehe nicht anders, sagten die Eigentümerinnen bisher. Doch es ist komplizierter. Wir legen alle Fakten auf den Tisch. Teil 1 unserer dreiteiligen Serie.

Zugegeben: besonders hübsch ist sie nicht, die Scheibensiedlung in Inwil. Und vielleicht wäre der eine oder die andere mit hiesigen Politikerinnen einig, wenn sie unter vorgehaltener Hand von einem «Schandfleck» reden.

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Bouba kam übers Mittelmeer nach Europa. Jetzt erzählen zwei Luzerner Rapper seine Geschichte

Es war eine zufällige Begegnung in der Ufschötti vor zwei Jahren, und trotz Sprachbarriere wurde eine Freundschaft daraus. Jetzt widmen Mimiks und LCone ihrem guineischen Freund Bouba einen Song.

Es ist ein Tag im Frühling 2021, und Boubacar Doumbouya streift seit Wochen durch die Stadt Luzern. Die Notschlafstelle teilt er sich mit obdachlosen und drogensüchtigen Menschen. Jeden Morgen muss er um 9 Uhr raus, jeden Abend um 20 Uhr stellt er sich wieder in die Schlange.

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«Ich gebe eine gute Story her. Die Wahrheit ist aber viel bescheidener»

Er ist berüchtigt für seine Bitcoin-Millionen, seine Panzer und sein umstrittenes Mega-Feuerwerk am 1. August. Trotzdem wirkt Niklas Nikolajsen irgendwie bodenständig. Ein Besuch im fast fertig renovierten St. Karlshof, seinem neuen Anwesen am Zugersee.

Bevor er eintritt, schlüpft er aus seinen Schuhen. Dann führt Niklas Nikolajsen in knallroten Socken durch seinen Karlshof am südlichen Ende der Stadt Zug, und es ist wie eine Reise in die Vergangenheit.

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